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Für eine umfassende Demokratie auf globaler, nationaler und lokaler Ebene unter Einbezug aller Menschen
Buchhinweis:
Christian J. Jäggi:
Frieden, politische Ordnung und Ethik. Fragestellungen -
Baden-
Preis: ca. EURO 48.00, gebunden., auch als eBook.
Zum Inhalt:
Diskussionen über aktuelle politische Fragen wie Krieg, Gewalt, Terrorismus, Geopolitik und Demokratie wurden lange Zeit sehr fachspezifisch geführt und befassten sich vor allem mit Aspekten der Friedens-
Der vorliegende Band nimmt diese Themen auf und diskutiert sie vor dem Hintergrund einer übergreifenden Friedensethik und einer transnationalen politischen Ethik. Insbesondere werden Fragen der Globalisierung und ordo-
Gefordert werden ein neuer Umgang mit Macht, Verletzlichkeit und Gewalt sowie eine erneute Diskussion über einen demokratischen Weltstaat.
Weitere Bände in Vorbereitung:
Bausteine einer politischen Friedensordnung im Judentum (2019)
Bausteine einer politischen Friedensordnung im Christentum (2020)
Bausteine einer politischen Friedensordnung im Islam (2021)
Säkulare und religiöse Bausteine einer universellen Friedensordnung -
Buchhinweis:
Christian J. Jäggi:
Auf dem Weg zu einer inter-
Münster: Lit Verlag 2016. Reihe: Ethik interdisziplinär. Band 23. 310 Seiten. ISBN 978-
Zum Inhalt:
Ethische Vorstellungen beruhen auf zwei grossen geisteswissenschaftlichen Quellen: Auf religiösen Glaubensvorstellungen göttlicher Heilordnungen und auf den Vorstellungen von Vernunft, Freiheit und Autonomie. Beide, also religionsspezifische Ethikvorstellungen und aufklärerisches Denken, sind in jüngster Zeit an ihre Grenzen gestossen. Religiöse Ethiken stehen einerseits vor der Herausforderung des Fundamentalismus und verlieren anderseits an Verbindlichkeit. Säkulare Ethiken verlieren sich in individuellen Beliebigkeiten und leiden unter weggebrochenen Wertvorstellungen. Vernunft und Rationalität zerfallen zunehmend in eine Vielzahl sozio-
Analyse
Studien zu Wahlen und Abstimmungen zeigen, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerungen der westlichen Demokratien politisch apathisch ist und sich nicht an politischen Aktivitäten beteiligt (vgl. z.B. Bachrach 2010:10). Joseph Schumpeter (1961:242; zitiert nach Bachrach 2010:9) definierte Demokratie als „politische Methode … um zu politischern Entscheidungen zu kommen in welchen Einzelpersonen mit Hilfe des Wettbewerbs um Stimmen der Bevölkerung Macht erlangen“. Laut Schumpeter (1961:285, zitiert nach Bachrach 2010:9): bedeutet „Demokratie … nur, dass das Volk die Möglichkeit hat, die Leute, welche es regieren, zu akzeptieren oder abzulehnen“. Damit stellt sich die Frage nach der Rolle von politischen Eliten in Demokratien.
Einige politische Theoretiker vor allem in den 1960er und 1970er Jahren – wie Harold Lasswell und Robert Dahl in den USA, Raymond Aron in Frankreich, John Plamenatz in England und Giovanni Sartori in Italien – vertraten die Meinung, dass die Dominanz politischer Eliten in keiner Weise die Demokratie unterminiert oder bedroht. Im Unterschied zu Diktaturen – wo eine einzige politische Elite die Macht besitzt -
Demgegenüber kritisierten Gegner an der Elite-
In den letzten Jahren prägten vor allem zwei Faktoren die Entwicklung der Demokratie: die zunehmende Globalisierung und die Mediatisierung der Entscheidfindungsprozesse. Auf der einen Seite werden immer mehr relevante und verbindliche Entscheidungen in internationalen Organisationen wie Internationaler Währungsfonds, Welthandelsorganisation und EU getroffen, ohne dass diese einer demokratischen Kontrolle unterliegen – sei es Parlamentsentscheidungen oder Volksabstimmungen. Kriesi/Rosteck (in Die Volkswirtschaft 1-
Auf der anderen Seite sind Demokratien immer stärker mit Medien konfrontiert, die nicht mehr weltanschaulich oder parteipolitisch ausgerichtet sind, sondern durch die zunehmende Kommerzialisierung immer stärker den Gesetzmässigkeiten ihres (Nachfrage-
Ein Forschungsteam der Universität Zürich und des Wissenschaftszentrums Berlin hat ein so genanntes Demokratiebarometer entwickelt, welches die Praxis und die Qualität von Demokratien mit rund 100 Indikatoren messen will. Dabei wurde die Schweiz nur im Mittelfeld platziert (vgl. Vogt in Neue Zürcher Zeitung vom 22.2.2011b).
Besonders schlecht schnitt die Schweiz im Bereich Demokratie und Gewaltentrennung ab, und nur mittelmässig im Bereich Demokratie und Rechtsstaat. Dabei spielte unter anderem die fehlende Verfassungsgerichtsbarkeit in Bezug auf die Bundesgesetze eine Rolle.
Nicht alle Kriterien der Demokratieforscher/innen sind über jeden Zweifel erhaben. So leuchtet nicht ohne weiteres ein, warum ein professionelles Gericht einem Milizgericht per se überlegen sein muss – die geringere juristische Kompetenz der Richter wird durch die Bürgernähe und breitere Rekrutierungsbasis von Richtern aus anderen Berufen mehr als wett gemacht. Ebensowenig ist die geringere Amtsdauer eines Richters nicht zwingend ein Demokratiemangel – es könnte durchaus auch umgekehrt sein. Auch leuchtet nicht ein, warum nicht das Demonstrationsrecht an sich, sondern dessen effektive Nutzung ein Demokratiemassstab sein soll.
Konkordanz, Subsidiarität der verschiedenen Demokratieebenen wie Bund, Kantone und Gemeinden und sozio-
Lösungsansätze
Was bedeutet nun dies alles für die partizipativen und demokratischen Rechte?
Folgende Thesen drängen sich auf:
2. Demokratie und Partizipation müssen im Sinne eines permanenten Lernprozesses, der allen Gruppen der Wohnbevölkerung offen sein muss, ausgebaut werden.
3. Demokratie und Partizipation garantieren in institutionalisierter Form eine ständige Aushandlung neuer und an die gesellschaftlichen Änderungen angepasster Lösungen – insbesondere in sozialen, wirtschaftlichen und politischen Konflikten.
4. Demokratie und Partizipation braucht es auf allen vier Ebenen, also in den Gemeinden, in den einzelnen Landesteilen (z.B. Kantonen, Départements, Bundesländern oder Dsitrikten), auf nationaler Ebene und weltweltweit.
Angeführte Literatur
Bachrach, Peter (ed)
2010: Political Elites in a Democracy. New Brunswick/USA und London: AdlineTransaction. Erstauflage: New York 1971: Atherton Press.
Die Volkswirtschaft
1-
Neue Zürcher Zeitung
22.2.2011a: Blatter, Joachim: Demokratie – republikanische und liberale Sicht.
22.2.2011b: Vogt, Hans-
Schumpeter, Joseph (ed.)
1961: Capitalism, Socialism, and Democracy. London.
Walker, Jack L.
2010: A Critique of the Elitist Theory of Democracy. New Brunswick/USA und London: AdlineTransaction. Erstauflage: New York 1971: Atherton Press.
Weiterführende Texte
Jäggi, Christian J.
2014: Integration und Partizipation. LE I 32. 38 Seiten. Meggen: Inter-
Bezugsadresse: creality@bluewin.ch.