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Für einen verstärkten innerislamischen Dialog über die Menschenrechte und für einen verstärkten christlich-
Buchhinweis – Neuerscheinungen:
Christian J. Jäggi:
Bausteine einer politischen Friedensordnung im Islam. Ethische Grundlagen.
Baden-
Preis: EURO 48.00, gebunden., auch als eBook.
Zum Inhalt:
Eine globale Friedensordnung kann nur nachhaltig sein, wenn sie auf entsprechenden Wertvorstellungen und Normen begründet ist, die ihrerseits auf säkularen Friedenskonzepten und religiösen Friedens-
Dieser Band ist Bestandteil einer fünfbändigen Reihe:
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Buchhinweis
Christian J. Jäggi:
Grundbausteine einer gerechten Wirtschaftsordnung im Islam. Eine ethisch-
Berlin: Frank & Timme 2021. 128 Seiten. ISBN 978-
Preis: EURO 24.80, br., auch als eBook.
Zum Inhalt:
Zwischen 1,6 und 1,8 Milliarden Menschen islamischen Glaubens leben auf der Erde. Sie sind nicht nur in mehrheitlich islamischen Ländern, sondern weltweit ein wichtiger sozio-
Christian J. Jäggi stellt Standpunkte, Ideen und Konzepte des Islam zu den Themen Wirtschaftsordnung und soziale Gerechtigkeit vor: Ausgehend vom Koran und der islamischen Tradition (Sunna) diskutiert er zentrale Inhalte des islamischen Denkens, die in der westlichen Welt bis in die Gegenwart nur wenig Beachtung gefunden haben. Er diskutiert Fragen der islamischen Wirtschaftsordnungsethik, erklärt die Bedeutung sozialer und wirtschaftlicher Gerechtigkeit im Islam und gibt Einblicke in aktuelle wirtschaftswissenschaftliche Diskurse. Daraus ergeben sich konkrete ethische Folgerungen für eine gerechte Wirtschaftsordnung aus islamischer Sicht.
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Buchhinweis
Christian J. Jäggi
Elemente einer ökologischen und nachhaltigen Gesellschaftsordnung im Islam. Bausteine ökologischer Ordnungen. Band 4.
Marburg: Metropolis Verlag 2021. 148 Seiten. ISBN 978-
Preis: 19,80 EUR br., auch als eBook.
Zum Inhalt:
Die Frage nach dem Ausstieg aus der fossilen Energie-
Dieser Band ist Bestandteil einer fünfbändigen Reihe:
Ökologische Ordnung, Nachhaltigkeit und Ethik. Problemfelder – Modelle – Lösungsansätze. Bausteine ökologischer Ordnungen Band 1 (2018)
Elemente einer ökologischen und nachhaltigen Gesellschaftsordnung im Judentum. Bausteine ökologischer Ordnungen Band 2 (2019)
Elemente einer ökologischen und nachhaltigen Gesellschaftsordnung im Christentum. Bausteine ökologischer Ordnungen Band 3 (2020)
Elemente einer ökologischen und nachhaltigen Gesellschaftsordnung im Islam. Bausteine ökologischer Ordnungen Band 4 (2021)
Säkulare und religiöse Elemente einer ökologischen und nachhaltigen Gesellschaftsordnung. Eine Zusammenschau. Bausteine ökologischer Ordnungen Band 5 (2021)
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Buchhinweis:
Christian J. Jäggi:
Doppelte Normativitäten zwischen staatlichen und religiösen Geltungsansprüchen – am Beispiel der katholischen Kirche, der muslimischen Gemeinschaften und der Bahá’í-
Münster: Lit Verlag 2016. Reihe: Interreligiöse Begegnungen. Studien und Projekte. Band 12. 344 Seiten. ISBN 978-
Preis: 39.90 EUR, 39.90 CHF, br.
Inhalt:
Im Alltag treffen säkulare und religiöse Normen und Werthaltungen aufeinander, die nicht kompatibel sind oder sich gegenseitig ausschliessen. Einerseits fordert und garantiert der säkulare Rechtsstaat Grundrechte für alle, anderseits beanspruchen religionsspezifische Rechtssysteme, eine göttliche Heilsordnung zu verwirklichen. Während der Staat grundsätzlich gegenüber allen Religionsgemeinschaften zur Neutralität verpflichtet ist, besteht er auf der Durchsetzung der Grundrechte in allen Religionsgemeinschaften. Am Beispiel der katholischen Kirche und des kanonischen Rechts, des Islams und des Scharia-
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Analyse
Das islamische Gesetz – die Shari'a – zeigt den Muslimen auf, wie sie ein Gott gefälliges Leben führen können.
Nach Meinung von Abdullahi Ahmed An-
Deshalb sind verkürzte Interpretationen des islamischen Gesetzes – wie z.B. in Pakistans religiösen Gerichten oder in der islamistischen Gerichtsbarkeit in Somalia – in einem doppelten Sinn problematisch: Zum einen setzen sie die islamischen Moralvorstellungen, wie sie sich in der Shari'a im Laufe der Zeit entwickelt haben, in eine brutale und teilweise menschenrechtswidrige Gerichtsbarkeit um, welche den zentralen Anliegen des Islam – nämlich Frieden, Versöhnung, Glauben an den einen, unteilbaren, liebenden und verzeihenden Gott sowie den Verzicht auf Zwang im Glauben – diametral entgegensteht.
Zum anderen wird ein Scheingegensatz zu den im Westen entstandenen Menschenrechten aufgebaut – obwohl die Menschenrechte von der Intention her durchaus mit den Zielen des Islam zu vereinbaren sind, wenn auch einzelne Aspekte der Menschenrechte und der islamischen Gesetzesvorstellungen nicht übereinstimmen. Muslimische Gelehrte haben sehr wohl die Bedeutung der Menschenrechte erkannt – und auch die Notwendigkeit, sie mit den islamischen Glaubensvorstellungen in Übereinklang zu bringen. Allein zwischen 1981 und 1991 gab es fünf gewichtige Versuche, die Menschenrechte an die islamischen Glaubensvorstellungen anzupassen.
Obwohl diese Versuche, eine islamische Menschenrechtserklärung zu verfassen, wesentliche Grundanliegen -
Auf Seiten der westlich-
Auf der anderen Seite sind Frieden, soziale Gerechtigkeit und die Neuverteilung der globalen Ressourcen ein wesentliches Anliegen aller Religionen. Dazu braucht es einen weltweiten Diskurs. Zwischenreligiöse Versöhnung und Religionsfrieden als Teil des Weltfriedens setzen voraus, dass Schuld eingestanden und verziehen wird, und zwar von allen beteiligten Religionen. Nicht eine Verschmelzung der Religionen, sondern engagierte Zusammenarbeit und aktive Mitverantwortung aller Religionen steht auf der Tagesordnung unseres Planeten.
Im Unterschied zu Benedict Andersons „Nation“ als „imagined community“ -
Darauf basiert das Konzept des Dschihad. „Dschihad“ bedeutet nicht – wie oft falsch übersetzt – „heiliger Krieg“. Wörtlich heisst Dshihad „Anstrengung“. Muslime unterscheiden – in Berufung auf Mohammed -
Lösungsansätze
Angesichts der zunehmend plurikulturell zusammengesetzten Gesellschaften Westeuropas steht heute zweifellos der interreligiöse Dialog – und besonders der Dialog zwischen Muslimen und Christen -
Erstaunlicherweise haben aber bis jetzt weder die grossen christlichen Kirchen noch staatliche Stellen feststellbare Schritte in diese Richtung unternommen. Bemühungen um interreligiösen Dialog liegen weiterhin bei einigen wenigen, eher marginalen interreligiösen Vereinen und Gemeinschaften. Diese Situation ist angesichts der religionistischen Polarisierung in vielen Ländern Europas grotesk.
Die Gründe für diese Absenz des Staates und der christlichen Kirchen im interreligiösen Dialog sind unterschiedlich und vielfältig: Während sich der Staat in den letzten 30 Jahren immer mehr aus religionsspezifischen Fragen zurückgezogen hat (Trennung von Kirchen und Staat) und das interreligiöse Anliegen als Angelegenheit der religiösen Gruppierungen betrachtet, haben die grossen christlichen Religionsgemeinschaften wenig Interesse, sich mit der neuen religiösen Konkurrenz auseinander zu setzen. Aber auch von Seiten der neu präsenten Religionen – z.B. der islamischen Gemeinschaften – besteht oft wenig Interesse an einem interreligiösen Dialog: Sei es, weil sie mit ganz anderen Fragen konfrontiert sind (Infrastruktur, Organisation ihrer Mitglieder oder Gläubigen, finanzielle Schwierigkeiten, mangelnde Kenntnis der Kultur des Einwanderungslandes, aber auch Schwierigkeiten, ihre Gläubigen anzusprechen und fehlende soziale Kontrolle über deren religiöse Praxis), sei es, weil sie sich eher missionarisch als dialogisch verstehen. Angesichts der bestehenden Probleme, der gegenseitigen Missverständnisse und Vorurteile liegt es aber ganz klar im Interesse aller beteiligten Parteien – also des Staates, der Mehrheitsreligionen, der neuen Minderheitsreligionen -
Den staatlichen Stellen kann es nicht gleichgültig sein, ob unter dem Sigel der religiösen Zugehörigkeit gewaltbereite Gruppen entstehen und Ghettoisierungstendenzen zunehmen, wodurch die gesamtgesellschaftliche Integration unterminiert und letztlich der staatspolitische Konsens in Frage gestellt werden kann. Die Kirchen stehen auf verschiedenen Ebenen vor einer grossen Herausforderung: Menschen mit einem anderen kulturellen und religiösen Hintergrund leben in der Schweiz und werden da auf unabsehbare Zeit bleiben. Im Alltagsleben stellen sich Fragen nach der theologischen und seelsorgerischen Grundhaltung zu diesen Menschen. Die zunehmende Zahl von christlich-
Angeführte Literatur
An-
2008: Islam and the Secular State. Negotiating the Future of Shari'a. Cambridge/Massachusetts / London: Harvard University Press.
Asad, Talal
2003: Formations of the Secular. Christianity, Islam, Modernity. Stanford/California: Stanford University Press.
Lohfink, Norbert
2009: Glaube und Gewaltanwendung. Nach den Gründungsdokumenten von Judentum, Christentum, Islam. In: Lutz-
Weiterführende Texte
Bajwa, Yahya H.
2013: Einführung in den Islam. LE T 74. 43 Seiten. Meggen: Inter-
Jäggi, Christian J.
2014: Muslime zwischen Gesetz, Staat und Integration. LE I 26. 25 Seiten. Meggen: Inter-
2014: Voraussetzungen und Methoden der interkulturellen Kommunikation und des interreligiösen Dialogs. LE K 40. 33 Seiten.
Bezugsadresse: creality@bluewin.ch.