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Fossile Brennstoffe

Energie und Umwelt


Für eine Verbilligung erneuerbarer Energie statt Verteuerung fossiler und nuklearer Energie - und für ein Verbot der Erdölgewinnung durch "hydraulic fracking"

Buchhinweise – Neuerscheinungen:
Christian J. Jäggi

Säkulare und religiöse Elemente einer ökologischen und nachhaltigen Gesellschaftsordnung. Eine Zusammenschau. Band 5.
Marburg: Metropolis Verlag. 158 Seiten. ISBN 978-3-7316-1345-9
Preis: 19,80 EUR br., auch als eBook.

Zum Inhalt:
Die großen Herausforderungen unserer Zeit sind ökologische Fragen oder Problemfelder mit einer ökologischen Dimension: Klimawandel, Migration, Armut, weltweite Gesundheit sowie Krieg und Terrorismus. Der Umbau unserer fossilen Energie- und Mobilitätsgesellschaft wird nur gelingen, wenn alle Länder, Gemeinschaften, Weltanschauungen und Religionen ihren Beitrag dazu leisten können und auch ernst genommen werden. Gestützt auf die vorab erfolgten Analysen säkularer, jüdischer, christlicher und islamischer Natur-, Umwelt- und Schöpfungsvorstellungen stellt der vorliegende Band gemeinsame und unterschiedliche Sichtweisen nebeneinander, diskutiert mögliche Gemeinsamkeiten und Differenzen aus transsäkularer und interreligiöser Perspektive und arbeitet Prinzipien für eine mögliche weltanschauungsübergreifende Umweltordnung und eine nachhaltige Weltgesellschaft heraus.
Bestellungen über uns: creality@bluewin.ch - wir leiten Ihre Bestellung gerne an den Verlag weiter - oder direkt beim Verlag.
Dieser Band ist Bestandteil einer fünfbändigen Reihe.
Gesamtprospekt der vollständigen Buchreihe hier.

Buchhinweis:
Christian J. Jäggi
Elemente einer ökologischen und nachhaltigen Gesellschaftsordnung im Islam. Bausteine ökologischer Ordnungen. Band 4.
Marburg: Metropolis Verlag. 148 Seiten. ISBN  978-3-7316-1344-2
Preis: 19,80 EUR br., auch als eBook.

Zum Inhalt:
Die Frage nach dem Ausstieg aus der fossilen Energie- und Mobilitätsgesellschafts betrifft besonders auch islamische Staaten, weil ein Grossteil des weltweit verbrauchten Öls aus dem arabischen Raum, aus dem Iran, aus Nigeria und nordafrikanischen Staaten stammt. Sieben der wichtigsten zehn Erdöl fördernden Länder besitzen eine mehrheitlich islamische Bevölkerung. Viele diese Staaten sind durch hohes Bevölkerungswachstum und eine sehr junge Bevölkerung gekennzeichnet. Armut und Reichtum, Gewalt und religiöse Toleranz, ökologische Stressfaktoren und wirtschaftliche Entwicklung gehen oft Hand in Hand. Vor diesem Hintergrund ist es mehr als dringend, den möglichen Beitrag des Islams an einen ökologischen Umbau der Weltgesellschaft zu thematisieren, die Sicht des Islams auf Umweltfragen in den Blick zu nehmen und Vorstellungen und Konzepte islamischer Denkerinnen und Denker zu einer ökologischen Weltordnung aufzunehmen und zu diskutieren. Ausgehend von koranischen Texten und der islamischen Tradition, den Hadithen, werden im vorliegenden Band ökologisch relevante Werte und Normen des Islams dargestellt, diskutiert und vor dem aktuellen innerislamischen Diskurs auf ihren Beitrag zur Lösung der globalen Umweltkrise hin thematisiert.
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Buchhinweis:

Christian J. Jäggi
Elemente einer ökologischen und nachhaltigen Gesellschaftsordnung im Christentum. Bausteine ökologischer Ordnungen. Band 3.
Marburg: Metropolis Verlag 2020. 246 Seiten. ISBN 978-3-7316-1343-5
Preis: 29,80 EUR br., auch als eBook.

Zum Inhalt:
Während sich ökologische Probleme wie Klimawandel, durch Trockenheit verursachte Waldbrände, Absinken des Grundwasserspiegels, Plastikabfälle usw. laufend verschärfen, streitet sich die Politik vielerorts immer noch darüber, ob die Umweltprobleme von den Menschen verursacht sind oder nicht, statt an praktikablen und nachhaltigen Lösungen zu arbeiten. Dabei hätten die grossen Religionen – darunter das Judentum, das Christentum und der Islam – einen wichtigen Beitrag zur Lösung der Umweltproblematik beizutragen. Der vorliegende Band analysiert und diskutiert Vorstellungen des biblischen Christentums zu Ökologie und Umwelt, arbeitet Lösungsansätze aus christlicher Sicht heraus und hinterfragt neuere und neuste Texte der christlichen Kirchen sowie christlicher Theologinnen und Theologen zur Ökologiethematik.  
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Buchhinweis:  
Christian J. Jäggi
Elemente einer ökologischen und nachhaltigen Gesellschaftsordnung im Judentum. Bausteine ökologischer Ordnungen. Band 2.
Marburg: Metropolis Verlag 2019. 212 Seiten. ISBN 978-3-7316-1342-8
Preis: 26,80 EUR br., auch als eBook.

Zum Inhalt:
Wie die aktuelle ökologische Diskussion um die drängenden Themen wie Klimawandel, fossile Energiequellen, Verschmutzung der Meere oder Biodiversität zeigt, wird die Lösung von Sachfra oft durch weltanschauliche oder ideologische Polarisierungen verhindert. Erstaunlich still zu ökologischen Fragen sind bisher die wichtigsten Weltanschauungssysteme – nämlich die großen Weltreligionen – geblieben. Dabei haben die Re Wesentliches zu Fragen wie Ökologie, Nachhaltigkeit und intergenerationale Gerechtig zu sagen. Für die Errichtung einer globalen ökologischen Grundordnung wird man nicht darum herumkommen, auch die Beiträge der großen Religionen wie Judentum, Christentum und Islam einzubeziehen. Der vorliegende Band befasst sich schwergewichtig mit ökologischen Grundvorstellungen im Schrifttum des antik-klas Judentums – also in Tanach und Talmud –, und punktuell mit rabbinischen Vorstellungen, mit Stellungnahmen jüdischer Autoren im Mittel und mit den Positionen jüdischer Autoren unserer Zeit zu diesem Fragenkomplex.

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Buchhinweis:  
Christian J. Jäggi

Ökologische Ordnung, Nachhaltigkeit und Ethik. Problemfelder – Modelle – Lösungsansätze. Bausteine ökologischer Ordnungen. Band 1.
Marburg: Metropolis Verlag 2018. 180 Seiten. ISBN 978-3-7316-1341-1
Preis: 24,80 EUR br., auch als eBook.

Zum Inhalt:
Die ökologische Diskussion konzentriert sich heute vor allem auf konkrete Problemfelder und Themen wie Klimawandel, fossile und erneuerbare Energien, Mobilität und Verkehr. Dabei gehen nicht selten grundsätzliche Fragen der ökologischen Grundordnung vergessen. Ausgehend von Fragen der ökologischen Ethik und der Umweltethik thematisiert der vorliegende Band Grundfragen ökologischer Ordnungen vor dem Hintergrund sozialer Zusammenhänge und ökonomischer Gegebenheiten. Im Besonderen werden ordnungspolitische Aspekte im Zusammenhang mit der Biodiversität, Rohstoffressourcen, dem nutzbaren Boden und dem Abfallproblem diskutiert. Ein Schwergewicht liegt auf Fragen sozialer Ökologie, öko-sozialer Marktwirtschaft, dem Verhältnis von Ökologie und Demokratie, Ökologie und sozialer Gerechtigkeit sowie dem Zusammenhang von ökologischen Risiken und ökologischem Handeln. Kritisch hinterfragt werden Ansätze wie die Green Economy, die Blue Economy, der Zero Emission-Ansatz, Fragen einer Tierethik und weitere mögliche Lösungsstrategien.
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Buchhinweis:   

Christian J. Jäggi:
Ökologische Baustellen aus Sicht der Ökonomie: Verlierer – Gewinner – Alternativen.
Wiesbaden: Springer Gabler Verlag 2017. 172 Seiten. ISBN 978-3-658-16821-6
Preis:  CHF 36.- / EURO 34,99, br., auch als eBook.
Zum Inhalt:

Dieses Fachbuch beschäftigt sich mit ökologischen Fragestellungen, die in der öffentlichen Diskussion zu wenig Beachtung finden. In vielen Bereichen bleiben die Lösungsansätze und geforderten Maßnahmen eigenartig vage oder werden einseitig ökonomischen Sachzwängen oder Partikularinteressen unterordnet. Der Autor thematisiert exemplarisch unter anderem Probleme der Mobilität, des Lärms und des Elektrosmogs. Dabei wird immer gefragt, wer ökonomisch von diesen Baustellen und der heutigen Situation profitiert und wer die Kosten bezahlt. Konkret zeigt sich das im Gesundheitsbereich, der einerseits einen wachsenden Markt darstellt, anderseits aber auch hohe Kosten verursacht. Schließlich werden mögliche Strategien und Lösungsansätze diskutiert. Der Band richtet sich einerseits an Fachpersonen im Bereich Ökologie und Ökonomie, anderseits sind auch interessierte Leserinnen und Leser angesprochen, die sich mit aktuellen ökologischen und volkswirtschaftlichen Fragen auseinandersetzen wollen.
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Analyse


Laut einer 2011 veröffentlichten Studie von WWF und Ecofys (vgl. Neue Zürcher Zeitung vom 3.2.2011) stammen zurzeit 80% der verbrauchten Energie aus fossilen Energieträgern wie Erdöl, Erdgas und Kohle.

Die Studienverfasser kommen zum Schluss, dass bis 2050 eine fast 100prozentige Energieversorgung durch eine Kombination erneuerbarer Energie möglich wäre, also Energie aus Sonne, Winde, Wasser, Gezeiten, Erdwärme und Pflanzenprodukten. Die Berechnungen basieren auf Technologien, die heute bereits verfügbar oder in Entwicklung sind.

Gegenwärtig werden nur gerade 0,02% der weltweit konsumierten Energie durch Solarenergie erzeugt – bis 2050 könnte dieser Anteil auf 50% der Weltenergie steigen. Windenergie deckt heute 2% der Stromnachfrage, bis 2050 könnte dieser Anteil auf 25% wachsen.

Im Augenblick deckt Elektrizität laut Studie weniger als 20% der weltweit verbrauchten Energie, bis 2050 dürfte sich dieser Anteil auf fast 50% erhöhen.

Erste Priorität müsste laut WWF-Ecofy-Studie (vgl. Neue Zürcher Zeitung vom 3.2.2011) die Modernisierung der Stromnetze haben und ihre internationale Vernetzung haben. Dies darum, um die Produktionsschwankungen der diversen Quellen auszugleichen und die Energie dorthin zu liefern, wo sie benötigt wird. Die Studie schätzt den Bedarf für Investitionen in Stromnetze und Infrastruktur für die nächsten 25 Jahre auf jährlich 4,7 Billionen US Dollar. Heute werden dafür weltweit 1,4 Billionen US Dollar aufgewendet. Ab ca. 2040 sollen die Einsparungen die Kosten überstiegen.

Zum Zweiten müsste der Energieverbrauch bis 2050 um 15% gesenkt werden, was die Studienverfasser trotz Bevölkerungswachstum als möglich erachten. Dies könnte erreicht werden durch die Verwendung energiearmer und rezyklierbarer Baumaterialien, durch Passivenergiebau und Umstellung der Transporte so weit als möglich auf Strom. Bioenergie sollte nur dort eingesetzt werden, wo keine anderen erneuerbaren Energiequellen verfügbar sind und wenn sie die Lebensmittel- und Wasserversorgung nicht gefährden.

Grundsätzlich soll dabei die Lebensqualität nicht leiden, lediglich der Fleischkonsum soll nach oben begrenzt werden.

Erdöl
Laut Klare (in Le Monde Diplomatique vom Juli 2011a:1) steht die globale Energieversorgung „vor einer ganzen Serie kaum lösbarer Probleme, die sich in den letzten Monaten weiter zugespitzt haben“. Klare ortet diese Probleme auf zwei Ebenen: Einmal gehen die leicht erschliessbaren Reserven von Erdgas, Erdöl und Kohle langsam aber sicher zu Ende. Laut IEA-Statistiken des Jahres 2010 sind viele der zugänglichen grossen Erdölfelder in Texas, Venezuela und im Nahen Osten bereits erschöpft, weshalb man in Zukunft immer stärker auf minderwertige Kategorien wie Ölsande, Ölschiefer und Schweröle wird ausweichen müssen. Ausserdem werden Länder wie Saudiarabien gigantische Summen in die Erschliessung von „tough oil“-Vorkommen, also für die Förderung weniger gut erschlossener Ölquellen ausgeben müssen, allein für Saudiarabien schätzte das Wall Street Journal am 24.5.2011 einen Investitionsbedarf von Hunderten von Milliarden Dollar.

Zum Anderen kam es in den letzten Monaten und Jahren auf geopolitischen Ebene zu einer Reihe von strategischen und taktischen Fehleinschätzungen, deren Auswirkungen durch die steigenden Nahrungsmittelpreise noch verschärft wurden: Der so genannte arabische Frühling führte zu mehr oder weniger gewaltsamen Unruhen fast im gesamten nahöstlichen Raum, unter anderem in wichtigen Erdöllieferländer wie Libyen und Irak.

Im Zusammenhang mit den bürgerkriegsähnlichen Gewaltausbrüchen in Libyen stieg am 22. Februar 2011 der Rohölpreis beinahe auf den Höchststand vom Spät-Sommer 2008. Laut Agenturberichten stellten Ende Februar die libyschen Erdölterminals am Mittelmeer den Betrieb ein (vgl. Neue Zürcher Zeitung vom 23.2.2011). Kurz zuvor hatte das Land erklärt, dass es einen Exportstopp verhängt habe. Anfang 2011 betrug die Gesamtfördermenge 1,6 Millionen Fass pro Tag. Sollte auch das Regime in Saudiarabien wanken, dann wird die Lage unvorhersehbar. Allerdings hat sich seither die Lage in Libyen wieder stabilisiert unddie Erdölexporte wurden wieder aufgenommen.


2014 und 2015 sank dagegen der Erdölpreis wieder massiv. Dmit wurden nicht wenige erneuerbare Energieträger (relativ) teuerer, was ökologsich unerwünschte Auswirkungen zeitigte.


Nach einer Berechnung des Energieministeriums des USA müsste die Energieproduktion von 2007 bis 2015 um 29% auf 640 Quadrillionen BTU (British thermal Units) ansteigen, um den Energieverbrauch der alten Industrieländer - und vorab der USA - und den Energiehunger der Schwellenländer - insbesondere Chinas und Indiens - zu decken (Klare in Le Monde Diplomatique vom Juli 2011a:1). Gleichzeitig wird die nächste Zukunft von drei Faktoren oder Ereignissen gekennzeichnet sein: Ein erster Energieschock könnte von den Erdölförderländern Libyen, Saudi-Arabien und Bahrein ausgehen, wenn die politische Unrast sich verstärken sollte.

Das zweite für die Energiemärkte entscheidende Ereignis war die Atomkatastrophe von Fukushima am 11. März 2011 in Japan. Sollten Fukushima und weitere Atommeiler abgeschaltet bleiben, wird sich die Nachfrage nach Erdöl, Erdgas und Kohle in Japan sprunghaft erhöhen. Laut Schätzungen von Experten müsste dann Japan pro Tag zusätzlich 238'000 Barrel Erdöl und 34 Millionen Kubikmeter Erdgas - vor allem in Form von Flüssiggas - importieren (Klare in Le Monde Diplomatique vom Juli 2011a:10). Als dritter Faktor kam 2011 eine anhaltende Trockenheit in vielen Gebieten der Welt hinzu, nämlich in Australien, China, Russland und in Teilen des Nahen Ostens, Südamerikas, Nordamerikas und Nordeuropas. Durch die damit verbundenen Ernteausfälle erreichten die Nahrungsmittelpreise vielerorts Höchststände, was in einer Reihe von Ländern bereits zu Unruhen führte. Auch die durch Wasserkraft erzeugt Energie ging deshalb zurück, bereits im Frühsommer 2011 litten grosse Teile Zentralchinas unter Strommangel, der zunehmen dürfte.

Aufgrund der zu erwartenden Energielücke wird heute eine neue Methode der Erdölgewinnung propagiert, das so genannte „Hydraulic Fracturing“, auch „Fracking“ genannt. Bei dieser Methode kommt ein Chemikaliencocktail in grossen Mengen zum Einsatz, das mit einem Druck von 1000 Bar in den Untergrund gepresst wird, und dessen Auswirkungen unabsehbar sind: „Nach Angaben von Exxon selbst sind darunter krebserregende Kohlenwasserstoffe wie Benzol und Toluol, aber auch Säuren und Pflanzengifte, die ... verhindern sollen, dass unerwünschte Bakterien die aufgesprungenen feinen Risse wieder verstopfen. Doch wenn diese Gifte ins Wasser gelangen, ist das Grundwasser ganzer Regionen gefährdet, warnen Trinkwasserversorger wie die Gelsenwasser AG, die im Ruhrgebiet Millionen von Menschen beliefert“ (Wyputta in Le Monde Diplomatique vom Juli 2011c:11). In den USA hat man bis Mitte 2011 an den 500'000 bestehenden Bohrlöchern bisher mindestens 80 schwere Unfälle registriert (Raoul in Le Monde Diplomatique vom Juli 2011b:10). Diese reichten von unkontrolliertem Gasaustritt, über durch Fracking-Abwässer verseuchtes Grundwasser bis hin zu durch Explosionen zerstörten Gebäuden und vergifteten Tieren (Raoul in Le Monde Diplomatique vom Juli 2011b:11). In dem 2010 von Josh Fox in den USA gedrehten Dokumentarfilm „Grasland“ über die Fracking-Methode zeigt Alarmierendes: Darin kann man sehen, wie Leitungswasser mit einem Streichholz entzündet wird, vergiftetes Brunnenwasser, ausgetretenes Benzol, in der Nähe von Bohrlöchern erkrankte Menschen usw.


Lösungsansätze

Um eine Umstrukturierung der Energieproduktion und des Energieverbrauchs in Richtung erneuerbare Energien zu erreichen, braucht es geeignete Steuerungsinstrumente. Diese sollten
- den Ausbau und die Erneuerung der Stromnetze fördern,
- die dezentrale Herstellung von erneuerbarer Energie unterstützen,
- das Energiesparen belohnen und
- die Transporte und die Mobilität reduzieren helfen.

Umweltbelastende oder riskante Energieproduktionsmethoden wie zum Beispiel der Betrieb von Elektrizitätswerken durch Kohle sollten - sofern sie bereits angewendet werden - schrittweise reduziert werden und neue umweltschädliche Methoden der Energiegewinnung - wie z.B. "hydraulic fracking" - sollten gar nicht erst zugelassen werden.

Dabei erscheint uns von entscheidender Bedeutung, dass nicht die fossilen und nuklearen Brennstoff künstlich verteuert, sondern dass die erneuerbare Energie verbilligt wird. Es muss alles versucht werden, um Hauseigentümer und private Transportunternehmer für eine neue Energiepolitik zu gewinnen - und die holt man dann an Bord, wenn man ihnen Alternativen zur heutigen Praxis zeigt und nicht, indem man die heutige Praxis einfach unbezahlbar macht. So führt etwa die Bestrafung von Hauseigentümern durch steuerliche oder fiskalische Abgaben für schlecht isolierte Häuser lediglich dazu, dass der Wohnungsmarkt austrocknet und gleichzeitig die Wohnungsmieten unerschwinglich werden. Denkbar wären z.B. zusätzliche Steuererleichterungen für energiearme Liegenschaften.

Doch dazu müssen auch adäquate Kennzahlen geschaffen werden. So ist z.B. die heutige Praxis in der Schweiz, den Heizenergieverbrauch nach Quadratmeter Wohnfläche zu messen, unsinnig, weil z.B. ältere Häuser Raumhöhen von 2.8 m oder 3.2 m aufweisen - sie weisen schon rein aufgrund des grösseren Volumens einen höheren Heizenergieverbrauch auf als Häuser mit 2.4 m hohen Wohnräumen.


Angeführte Literatur
Le Monde Diplomatique (deutsche Ausgabe)
Juli 2011a: Klare, Michael T.: Auf Reserve. Wie wir auf die globale Energiekrise zusteuern.
Juli 2011b: Raoul, Emmanuel: Schiefergas.
Juli 2011c: Wyputta, Andreas: Bohrungen in Deutschland.
Neue Zürcher Zeitung
3.2.2011: Der WWF skizziert einen Umbau der Energiewelt. Fast völlige Versorgung mit erneuerbaren Energien bis 2050.
23.2.2011: Libyen hält Märkte in Atem.

 
 
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