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Für einen demokratischen, föderalistischen und subsidiären Weltstaat
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Thesen zur aktuellen Problematik
1. Die Zahl der globalen Problemfelder und der dazu erforderlichen transnationalen Lösungen hat in den letzten Jahrzehnten nicht ab-
2. Durch die zunehmende Digitalisierung und Virtualisierung des Planeten haben auch die damit verbundene Gefahren zugenommen: Hackerangriffe auf staatliche und private Einrichtungen, über die nationalen Grenzen kaum zu verfolgende Cyberkriminalität und umgekehrt zunehmende Kontrolle und Überwachung der Menschen durch staatliche Institutionen sowie grosser Einfluss und umfassende Macht der digitalen Konzerne.
3. Die nationale Rüstung wächst ungebremst und viele Gewaltmärkte erweisen sich als zunehmend unkontrollierbar.
4. Der Klimawandel hat gezeigt, dass nationalstaatlichen Bemühungen oft ineffizient sind und viel zu wenig weit gehen.
Lösungsansätze
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Diskussion
Cyberkriminalität: Im März 2021 wurde die Microsofts E-
Rüstung: 2020 gaben 15 wichtigsten Länder folgende Beträge für Rüstung aus (in Milliarden US Dollar): USA 778 Mrd $, China 252 Mrd $, Indien 73 Mrd $, Russland 62 Mrd $, Grossbritannien 59 Mrd $, Saudiarabien 58 Mrd $, Deutschland 53 Mrd $, Frankreich 53 Mrd $, Japan 49 Mrd $, Südkorea 46 Mrd $, Italien 29 Mrd $, Australien 28 Mrd $, Kanada 23 Mrd $, Israel 22 Mrd $ und Brasilien 20 Mrd $ (vgl. Statista 2021).
Umwelt: Die Gletscher auf dem Planeten Erde schrumpfen, und zwar nicht nur in den Alpen, sondern weltweit. Zwischen 2000 und 2019 gingen pro Jahr 267 Milliarden Tonnen Eis verloren (vgl. Titz 2021:20). Das Abschmelzen der Gletscher beschleunigt sich: Zwischen 2000 und 2004 verwandelten sich jährlich noch 227 Milliarden Tonnen Eis in Wasser, zwischen 2015 und 2019 bereits 298 Milliarden Tonnen pro Jahr, also 31% mehr. Im Jahr 2020 nahm die Abholzung der Regenwälder auf der Erde – die rund 20% des Sauerstoffs der Erde produzieren – im Vergleich zu 2019 um 12% zu (vgl. Lienhart 2021:18 und Global Forest Review 2021).
Das grösste Hindernis für die Errichtung eines demokratischen Weltstaates liegt darin, dass viele Menschen (und Nationalstaaten) einer Konzentration von Macht bei einer Weltregierung misstrauen.
Dabei liegt ein Hauptgrund für die eigenartige Hilflosigkeit der Global Governance in Krisen-
Die drei zentralen Teile der Staatsgewalt sind – übertragen auf eine Weltregierung: Weltgesetzgebung, Weltexekutive und Weltgerichtsbarkeit (vgl. Schubert 2003:12).
Nach der Vorstellung von Held (1995:272) hätten in einer ausgebauten demokratischen Weltordnung deren Teilnehmer*innen eine Wächter*innenfunktion. Ganze Cluster von Akteur*innen und Netzwerken würden das internationale Recht garantieren. Nach und nach – so die Vision von Held (1995:272) – würden um diese Akteure und Netzwerke herum eine transnationale Legislative und Exekutiven auf regionaler und globaler Ebene entstehen, verbunden und beschränkt durch das demokratische Grundrecht. Regionale Parlamente zum Beispiel in Lateinamerika oder Afrika kämen dazu, und bereits bestehende Ansätze oder Formen kontinentaler Legislativen, wie etwa das Europäische Parlament, würden sukzessive ausgebaut und weiterentwickelt. Als eine Art Weltparlament könne entweder die UNO-
Forum
Angeführte Literatur
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1995: Democracy and the Global Order. From the Modern State to Cosmopolitan Government. Standford/CA: Stanford University Press.
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2021: Cyberattacke legt Erdölpipeline in den USA lahm. In: Neue Zürcher Zeitung vom 10.5.2021. 23.
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2021: Die Fläche der Schweiz in einem Jahr abgeholzt. Die Zerstörung des Regenwaldes geht ungebremst weiter – auch die Folgen der Pandemie tragen dazu bei. In: Neue Zürcher Zeitung vom 1.4.2021. 18.
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2003: Der minimale Weltstaat. Zur politischen Interpretation der Schwerkraft. Frankfurt/Main: Peter Lang.
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2021: Gletscher schwinden immer schneller. In: Neue Zürcher Zeitung vom 30.4.2021. 20.
Texte zum Herunterladen (free download):
Unit C17: Gender, Staat und Konflikte
Leider können wir aus rechtlichen Gründen einen Teil der Texte nur auf Englisch zum free download anbieten -
Buchhinweise
Christian J. Jäggi:
Demokratischer Weltstaat statt neuer Nationalismus.
Berlin: Frank & Timme 2022. 188 Seiten. ISBN 978-
Inhalt:
Deshalb ist es an der Zeit, die Diskussion um eine demokratische und föderale Weltregierung wieder aufzunehmen und fortzuführen. Der vorliegende Band versteht sich als Beitrag zu dieser Diskussion.