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Für eine gerechte Welt braucht es eine universelle und globale Ethik
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Thesen zur aktuellen Problematik
1. Ganze Menschengruppen, Minderheiten und unzählige Einzelpersonen auf der Welt – besonders auch viele Frauen und Kinder – leiden unter hoher Verletzlichkeit und werden nur ungenügend geschützt.
2. Politisch motivierte oder konnotierte Gewalt bleibt in vielen Weltgegenden alltäglich, legitim und wird zur Durchsetzung eigener Interessen eingesetzt.
3. Einige Regierungen von Nationalstaaten und andere globale Akteur torpedieren bis heute die Errichtung einer gerechten politischen Weltordnung.
4. An vielen Orten werden systematisch Menschenrechte verletzt und oft fehlt die Möglichkeit, Menschenrechtsverletzungen auch juristisch einzuklagen und durchzusetzen.
5. Demokratie gilt nur für eine Minderheit der Weltbevölkerung.
Lösungsansätze
Folgende ethischen Prinzipien müssen Grundlage einer neuen Weltordnung werden:
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Diskussion
Die Gruppe von Lissabon (1997:172ff.) hat schon vor über 20 Jahren vorgeschlagen, vier globale Abkommen zu realisieren, nämlich
einen Grundbedürfnisvertrag, welcher die Grundversorgung aller Menschen mit Nahrung, Wasser und Unterkunft garantiert,
einen Kulturvertrag, welcher Toleranz fördert und den Dialog zwischen den Kulturen verbessert,
einen Demokratievertrag mit dem Zweck der Einberufung einer globalen Bürgerschaftsversammlung mit dem Ziel der Schaffung eines „Weltsenats" und eines „Weltbundesrats" sowie
einen Erdvertrag, in welchem der nachhaltige Umgang mit der Natur im Sinne des Rio-
Diese Vorschläge sind es wert, in einer breiten Öffentlichkeit diskutiert zu werden. Insbesondere die beiden Vorschläge eines Grundbedürfnisvertrags und eines Demokratievertrags könnten sich als tragbare Grundlage für die künftige Gestaltung unseres Planeten erweisen. Demgegenüber sind die beiden Vorschläge eines Kulturvertrags und eines Erdvertrags deutlich unverbindlicher und weniger tief greifend – aber beide könnten in Form von kulturellen und ökologischen Grundrechten konkretisiert und als einforderbare Welt-
Mark R. Amstutz (2013:36) hat mit Bezug auf John Rawls (vgl. 1999:36ff.) acht Prinzipien formuliert, die für liberale Demokratien – und im Grunde für die gesamte Menschheit – gelten sollten:
1. Völker sind frei und unabhängig, und ihre Unabhängigkeit muss durch die anderen Völker respektiert werden.
2. Völker müssen Verträge und Verbindlichkeiten einhalten.
3. Völker sind gleich und Partner oder Parteien in Vereinbarungen, die sie eingehen und die sie binden.
4. Völker müssen die Verpflichtung zur Nicht-
5. Völker haben das Recht auf Selbstverteidigung, aber kein Recht, Kriege aus anderen Gründen als zur Selbstverteidigung anzuzetteln.
6. Völker müssen die Menschenrechte anerkennen.
7. Völker müssen bestimmte, klar spezifizierte Einschränkungen in der Kriegsführung einhalten.
8. Völker haben die Pflicht, anderen Völkern beizustehen, welche unter ungünstigen Bedingungen leben, welche sie davon abhalten, eine gerechte oder angemessene politische und soziale Ordnung einzurichten.
Im Sinne von Rawls kann ein nach diesen Regeln gestaltetes Völkerrecht als Mindeststandard für ein friedliches und stabiles Neben-
Forum
Angeführte Literatur
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2013: International Ethics. Concepts, Theories, and Cases in Global Politics. Lanham: Rowman & Littlefield Publishers.
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1997: Grenzen des Wettbewerbs. Die Globalisierung der Wirtschaft und die Zukunft der Menschheit. München: Luchterhand.
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2003: Mehr Gemeinsinn! Eine richtige Antwort auch auf die Globalisierung? Köln: Deutscher Institutsverlag.
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2009: Philosophische Theorien globaler Ordnung. Realistische Entwürfe oder nur Utopien? Marburg: Metropolis-
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1999: The Law of Peoples. Harvard: Harvard University Press.
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2017: Menschengerechtes Wirtschaften? Subsistenzethische Perspektive auf die katholische Sozialethik, feministische Ökonomik und Gesellschaftspolitik. Opladen: Barbara Budrich.
Texte zum Herunterladen (free download):
Unit E6: Ethische Kriterien für eine gerechte Wirtschaft
Unit E16: Konflikt und Ethik
Unit T2.7: Interkulturelle Kommunikations-
Unit G20: Ethische Bildung
Leider können wir aus rechtlichen Gründen einen Teil der Texte nur auf Englisch zum free download anbieten -
Buchhinweise
Christian J. Jäggi:
Auf dem Weg zu einer inter-
Münster: Lit Verlag 2016. Reihe: Ethik interdisziplinär. Band 23. 310 Seiten. ISBN 978-
Zum Inhalt: